Alltagswunder

Finde das Wort:

Man rennt so schnell man kann!
Niemand will sie versäumen.
Jeder ist niedergeschlagen, wenn sie weg ist.

Viele wollen sie.
Einige brauchen sie.
Manche verfluchen sie.
Oft ist sie zu spät.

Alle wollen sie gleichzeitig.
Sie ist schon richtig überfordert.
Egal bei welchem Wetter, sie ist immer der Hit.

Ja, genau!
DIE STRAßENBAHN!

Plötzlich verschwinden alle Berührungsängste. Plötzlich kleben alle zusammen. Plötzlich finde ich mich zwischen Koffer, schwitziger Achsel, Regenschirm und Kinderwagen wieder.
Das Wunder Straßenbahn.

Ich bin auf vielen Gebieten kein Profi!
Das gebe ich offen und ehrlich zu! Warum auch nicht? Man kann nicht alles können! Damit hat auch niemand ein Problem. Jedem geht das so ...
Doch in gewissen Dingen bin ich ... ziemlich GUT! Auch das Gefühl kennt jeder, oder? Manche Dinge kann man einfach. Vieles ist hart antrainiert, anderes ist von Natur aus da ...
Prima!
Wenn man dann auch noch Lob und Anerkennung kassiert fühlt man sich wie ein Star :-)
Die Folge: Man übt noch mehr, versucht noch besser zu werden! Schließlich will man wieder Wertschätzung kassieren!
Wohin das führt? Irgendwann wird man verrückt. Ja, ich dachte das würde mir einmal passieren!

ABER!
LEIDER!
KAM!
ICH!
NICHT!
SO!
WEIT!

....
Denn mein Stolz wurde gekränkt. Ein Zacken meiner Krone abgebrochen!
Warum?
Ich habe einen angeblichen "Profi" getroffen. (Natürlich eigentlich auch nicht viel mehr als ich ...)
Und dieser offenbarte mir dann feierlich:
ICH MACHE MEINE SACHE NICHT GUT ...

EIGENTLICH gehört es ja so und sooo
EIGENTLICH sollte ich dies und jenes tun
EIGENTLICH ...

Im Prinzip hätte ich diese Kritik auch als Chance gesehen. In der modernen Sprache gibt es ja sogar ein Wort: Feedback ...
Nur ist es schon sehr demütigend vor versammelter Mannschaft vom "Checker" zum "Versager" abgestuft zu werden.
Der Punkt ist: Später fand ich heraus, dass ich gar nichts "FALSCH" gemacht habe. Nur eben ANDERS. Laut den neuesten Theorien, Forschungen, Meinungen gingen gewisse Dinge war soooo und soooo bzw dies und jenes wäre zu tun.

DOCH:
Wer ist schon gerne MAINSTREAM?
Solange es keine OFFIZIELLE VERPFLICHTUNG gibt, meine Sache sooo und soooo zu machen, werde ich sie SO machen.

SO, wie ich es kann.
SO, wie ich es gewöhnt bin.
SO, wie ich es liebe.
SO, wie es andere lieben.
SO, wie es für mich gut ist.

Fazit: Ich wurde zwar niedergeworfen, bin aber wieder aufgestanden, habe mein Krönchen repariert und bin weitergegangen.

Was ich mir mitnehme? Mehr Selbstbewusstsein. Also: DANKE, lieber "Profi".
ABER: NEIN, DANKE :-)

Ein Wunder.

Familientreffen!
Das sind immer die schönsten Momente im Leben! Die liebe Verwandtschaft kommt zusammen und lästert gemeinsam über all jene, die nicht erschienen sind.
Ganz wichtig: Was ziehe ich dazu an?
blauer Rock und weißes Top? grünes Top und schwarzer Rock? Beiges Kleid und rote Weste?
Helle Hose dunkler Pulli? Hosenanzug?
Ok. Eine Entscheidung muss her! Schnell!
Gut. Das beige Kleid. Signalisiert: weiblichkeit, Stil, etc ... und LANGEWEILE? Oje, schließlich will ich nicht trostloser als die Tanten aussehen. Schnell wieder zurück zum Rock. Ob der wohl zu kurz ist? Gut, die Hose! Irgendwie ... naja ... gewöhnlich.
Irgendwann stehe ich dann doch da. (Im Kleid ...) Fertig. Ein Blick auf die Uhr. Ok, schminken muss jetzt ratz-fatz gehen.
Was passt bloß zu beige?
Gut, dass es ein originelles Wort dafür gibt, wenn man nicht wirklich geschminkt ist: Nude-Look. Und das Haar: Out of bed Style.
Also ich bin echt eine Mode-Ikone! ;-)
Ein Wunder ...