Alltagswunder

Denken Verkäuferinnen?
(oh, pardon, natürlich möchte ich die neue "Gender-Regelung" nicht vernachlässigen ...)
Denken Verkäufer/-innen?

Das meine ich jetzt nicht abwertend! Ganz im Gegenteil!!

Hier das Problem:

Shoppingsamstag mit meiner Schwester. Da wir bei den Schuhen leider leer ausgegangen sind (es ist einfach uuuuuunglaublich schwer schwarze, halbhohe Stiefel zu finden, die nicht männlich aussehen, keinen unnötigen Schnickschnack haben und auch keinen Mörderstöckel ...).

Jedenfalls war das unumstößliche Resultat: Klamottenkauf.
- Das geht immer.
Zack, zack, schnell sind einige Superteile zusammen. Aber bei der Kasse dann ...

Ja, die Verkäuferin (in diesem Fall eben weiblich) lächelt freundlich. ABER: was denkt sie?
Wunderkauf meiner Schwester: graue Weste, beiger Pullover, hellgrauer Schal ...
"Mann ist die langweilig"
"So fade Farben"
Denkt das eine Verkäuferin? Oder ist sie einfach froh, etwas zu verkaufen?
Dann ich:
dunkelrote Weste, hellrotes Shirt, oranger Pullover ...
"Was kombiniert die denn da? Zieht sie das so zusammen an???"
"Also Geschmack hat die ja nicht gerade ..."
"Sind die Mädels Farbenblind?"

Hmm. Aber vermutlich (nicht sicher) mache ich mir da umsonst Gedanken. Oder? ;-)
Alltagswunderlich !!??

Eigene Meinungen sind sehr wichtig.
Zudem ist wichtig, diese auch zu vertreten.
Doch wie weit soll das gehen?
Bedeutet das, anderen garnicht zuzuhören? - Andere Möglichkeiten, Denkensweisen etc. überhaupt nicht in Betracht zu ziehen?

Immer wieder hört man: Vertrete deine Meinung! Sei standhaft ...

Andererseits: Warum bist du so auf deine Ansicht versessen? - Sei doch etwas flexibler und offener.

Und wie immer ist eines wichtig (und eigentlich ist es das Schlüsselwort für unser ganzes Leben): BALANCE ..

Oder: Gleichgewicht, Ausgleich, ...

Ja, die Balance klingt wie ein magischer Zauberspruch.
Wie ein Wunder. Im Alltag eben.

Sprüche, Lieder und Bücher können Alltagswunder bewirken.
Sie machen uns traurig oder fröhlich, ängstlich oder selbstsicher ...

Hier ein Beispiel für einen Alltagswunderspruch (für mich):

Es ist besser für sich selbst zu schreiben und kein Publikum zu haben,
als für ein Publikum zu schreiben und kein Selbst zu haben.

(Cyril Connolly)